Nintendo Switch

Accessibility nach System-Update?

Ich habe es getan: seit einer Woche nenne ich eine Nintendo Switch mein Eigen. Vermutlich gab es schon sinnvollere Dinge, die ich mir gekauft habe. Immerhin habe ich bereits zwei Konsolen und einen Gaming-PC und eigentlich schon für keines davon genug Zeit/Energie. Gegen den Wunsch nach einer Switch habe ich mich deshalb auch lange und oft gewehrt. Doch dann kam das System-Update, durch welches systemseitiges Button-Remapping endlich integriert wurde und ich konnte einfach nicht mehr wiederstehen. Nach nun einer Woche mehr oder weniger Dauer-Spielen (yay, Urlaub!), folgen jetzt ein paar Eindrücke, wie ich so mit der Switch zurecht komme. Die Kurzform: ich bin äußerst positiv überrascht.

Bei einem Test der Switch auf der gamescom vor drei Jahren bin ich mit den Joycons nicht gut klar gekommen. Das lag aber hauptsächlich daran, dass sie an der Spielstation angebunden waren und ich sie mir nicht gut hinlegen konnte. Hinzu kommt, dass ich immer ein paar „Trick-Bewegungen“ lernen muss, wenn ich neue Technik bedienen will. Also z. B. mit welchem Teil von welchem Finger kann ich welchen Knopf am besten betätigen? Wie müssen Joycon und Hand auf dem Tisch und miteinander positioniert sein, um gut zu harmonieren? Und so weiter. Für das alles war natürlich im Rahmen der Messe keine Zeit. Die letzte Woche dafür umso mehr. Mittlerweile kann ich, wenn die Joycons in diesem controller-förmigen Verbindungsstück stecken, auf beiden Seiten tatsächlich alle Knöpfe betätigen. Davon sind „+“ und „-“ einigermaßen fummelig und „Home“ ist sehr positionsabhängig.

„A“, „B“, „X“, „Y“ und die Richtungstasten haben einen leichten Klick als Druckpunkt, im Gegensatz zu z. B. „A“ etc. beim Xbox-Standard-Controller, wo die Knöpfe weich durchgedrückt werden können. Anfangs hatte ich befürchtet, dass meine Kraft durch den etwas höheren Widerstand schneller aufgebraucht sein könnte, doch dieser Effekt ist zum Glück nicht eingetreten. Auch die Trigger haben diesen sanften Klick. Das kommt mir sehr zu Gute, denn sie haben dadurch einen sehr kurzen Weg und sobald der Klick überwunden ist, gilt die Taste als gedrückt.

Besonders gut liegen mir die beiden oberen Schultertasten und die Sticks. Ich hatte noch keinen Controller in der Hand, wo ich die oberen Schultertasten so gut bedienen konnte, wie auf den Joycons. Diese lassen sich, insbesondere am äußersten Rand, so leicht drücken, dass ich sie ab und zu sogar versehentlich auslöse. Die Sticks liegen mir auch sehr. Der Widerstand ist recht gering und der Bewegungsradius ist kleiner als bei anderen Controllern. So kann ich sie mit sehr kleinen, leichten Bewegungen in alle Richtungen bedienen.

Bei der Einrichtung der Switch stellte ich fest, dass auch schon ohne Remapping sowohl mit dem rechten als auch mit dem linken Stick über die System-Oberfläche navigiert werden kann. Das wird allerdings nicht konsequent durchgezogen. Wenn beispielsweise ein Popup eingeblendet wird, wo es eine Ja-/Nein-Abfrage gibt, kann nur mit dem linken Stick auf Ja bzw. Nein navigiert werden. Gut, nachdem ich das wusste, auch kein größeres Problem mehr. Das Remapping wollte ich mir ja eh anschauen.

Es ist ein bisschen verwirrend, dass es auf dem Start-Bildschirm einen Menü-Punkt „Controller“ gibt, sich in diesem aber nicht die Option fürs Remapping befindet. Dafür muss in die Einstellungen und dort in den Unterpunkt Controller navigiert werden. Dort können dann der linke und der rechte Joycon einzeln neu belegt werden. Für jeden Joycon können je fünf Profile gespeichert werden. Es ist möglich, außer Home und Share (heißt die so?) alle Tasten neu zuzuordnen, auch vom einen Joycon auf den anderen. So können auch die Sticks getauscht bzw. z. B. der linke Stick auf den rechten „kopiert“ werden. Es ist auch möglich, die Orientierung des Sticks zu ändern, sodass der Joycon wahlweise horizontal oder vertikal gehalten/hingelegt werden kann. Werden Sticks oder Knöpfe zwischen den Joycons gewechselt, müssen beide eingeschaltet und mit der Switch gekoppelt sein, damit der Tausch funktioniert. Das hat mich im ersten Moment verwirrt und technisch verstehe ich das auch nicht ganz, aber nun gut.

Vor mir selbst habe ich den Kauf der Switch hauptsächlich damit gerechtfertigt, dass ich mit ihr auch mal ein Stündchen (oder mehr) im Liegen spielen kann, wenn ich mir Spiele suche, die entweder ohnehin nur einen Joycon brauchen oder wo ich mir durch Remapping die Bedienung mit nur einem Joycon ermöglichen kann. Auch das habe ich natürlich ausprobiert und ich liebe es. Da ich im Bett den Joycon in der Hand halte und nicht auf einer harten Unterlage liegen habe, konnte ich am Anfang nicht alle Tasten bedienen, aber für den Stick und die „ABXY“-Tasten hat es gereicht. Jetzt, nach ein bisschen Übung, habe ich den Dreh sogar soweit raus, dass ich selbst unter diesen „erschwerten Bedingungen“ alle Tasten drücken kann. Ich bin liegend deutlich langsamer, also ein Rhythmus-Spiel könnte ich so nicht spielen, aber gemächliche oder rundenbasierte Spiele sind durchaus möglich.

Alles in allem bin ich sehr glücklich mit der Anschaffung. Wie es nach dem Urlaub allerdings so mit der Nutzung weitergeht, wird sich dann wohl mit der Zeit zeigen. Jedenfalls habe ich jetzt definitiv für jede Stimmungslage das passende Gerät und eine große Auswahl an möglichen Spielen.

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