Heute fange ich also meine 31 Tage an. Diese Frage ist gar nicht schwer zu beantworten, da mein letztes Musical erst zwei Tage her ist. Ich nutze diesen Tag dann auch direkt, um etwas über die Show zu bloggen.
Wicked – 02.09.2011, Dernière
Da war sie also, die letzte Vorstellung von Wicked im Metronom Theater Oberhausen. Die vorerst letzte Vorstellung in Deutschland überhaupt. Bin ich traurig? Ja und nein. Ich mag wirklich alles an dem Stück gerne, die Musik, die Geschichte, Kostüme und Bühne, die Choreographien, einfach alles ist super schön. Dennoch habe ich bei Wicked viel weniger das Verlangen gehabt, es schnell immer und immer wieder sehen zu wollen. Es gibt Stücke, die ich mir mehrmals im Monat anschauen könnte, bei Wicked brauchte ich immer einige Wochen Pause zwischen den Shows. Das liegt für mich, denke ich, daran, dass mein Herz eben doch eher für die lustigen Stücke schlägt, wo man mehr mittendrin ist. Natürlich hat Wicked auch einige Witze, aber man schaut der Geschichte zu ohne aktiv ein Teil davon zu werden. Ich werde Wicked schon irgendwie vermissen, aber der Abschied hat mir nicht so das Herz gebrochen wie zwei andere zuvor…
Nun aber mal ein wenig zur Show an sich. Die Stimmung im Saal war richtig gut, man konnte merken, dass sehr viele Fans da waren. Es gab sehr viel Szenenapplaus und Jubel. Auf der Bühne war so viel Emotion wie in keiner Show vorher. Von Joana Fee Würz hätte ich mir eine Glinda wie am Freitag schon viel eher gewünscht. Zum ersten Mal habe ich auch bei ihr im Prolog alle Gefühlsregungen der Glinda gesehen. Gleiches gilt für Anton Zetterholm als Fiyero. Daran, dass er mir für die Rolle immer noch zu jung ist, kann er natürlich nichts ändern, aber er hat dieses Mal alle Facetten seiner Rolle gezeigt und ausgespielt, so dass ich über das Manko Alter hinweg sehen konnte. Roberta Valentini war eine bombastische Elphaba. Ich liebe sie in dieser Rolle eh schon, aber sie hat noch eins oben drauf gelegt. Das kann ich so eigentlich auch für alle anderen übernehmen. Sie haben alle ein letztes Mal alles und noch etwas mehr gegeben und viel Spielfreude gezeigt, wo aber auch Abschiedsstimmung durchschimmerte.
Ich würde jetzt gerne von den vielen lustigen Dernierengags erzählen, aber das wird schwierig. Die meisten Gags gingen über Betonung oder Gestik und das lässt sich nur schwer beschreiben und ist wahrscheinlich nur halb so lustig, wie wenn man es miterlebt hätte. Ansonsten sind mir eigentlich nur zwei Dinge aufgefallen. Am Hut, den Glinda Elphie schenkt, steckte an der Spitze eine pinke Schleife mit einem grünen Etwas. In der Szene in der Ozkothek war es nicht mehr dran, aber ganz am Ende, wo der Hut über dem Fläschchen steht, war es wieder da. Und in der Ozkothek stimmte irgendwas mit dem Glas für Madame Akaber nicht, alle schauten etwas verwirrt. Ich fand es schon etwas schade, dass nicht mehr gemacht wurde/gemacht werden durfte. Sicher ist es bei Wicked auf Grund seiner Ernsthaftigkeit etwas schwieriger, geeignete Gags einzubauen, aber von den vergangenen Castwechseln und der letzten Show in Stuttgart wurden immer nette Sachen erzählt. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass wenigstens in der letzten Ensembleszene alle Swings mit rauf dürfen, aber auch das blieb mir verwährt. Dennoch war es eine sehr tolle Vorstellung und ich bin froh, dabei gewesen zu sein.
scön wars, aba auch traurig;)