Konzertmarathon

Im Moment mache ich wohl alles, was ich mache, eher exzessiv. Das geht von stundenlang lesen bis zu drei Abenden bei irgendwelchen Shows. Am Montag war im Metronom-Theater in Oberhausen ein Benefiz-Konzert für die Erdbebenopfer in L’Aquila und gestern fand in Essen ein kleines, gemütliches Konzert statt. Beide Konzerte waren so unterschiedlich, sowohl von der Atmosphäre als auch von der Musik her und ich kann gar nicht sagen, welcher Abend mir besser gefallen hat. Beide waren auf ihre Art ein besonderes Erlebnis.

Das Konzert für L’Aquila stand ganz im Zeichen von bekannten, aber auch unbekannteren, Rock/Pop-Songs. Die vier Darsteller wollten sich mit ihrer Auswahl von einer ganz anderen Seite zeigen und das ist ihnen auch gelungen. Getragen wurde der Abend von Roberta Valentini, die selbst Verwandtschaft in der Region von L’Aquila hat, und Willemijn Verkaik. Die beiden holten sich, neben einer wunderbaren Band, von Alexander Klaws und David Michael Johnson (DMJ) weitere Unterstützung auf die Bühne.
Die Bühne wurde durch einen Vorhang in der Tiefe deutlich gekürzt, mir war das fast schon zu viel, da es etwas gequetscht wirkte, wenn zusätzlich zur fünfköpfigen Band alle vier Akteure auf der Bühne waren. Auf den Vorhang wurde ein Rubiks-Zauberwürfel projiziert, der die Organisation symbolisierte, an die die Einnahmen des Abends gehen. Zwischendurch diente diese Leinwand auch zum Einspielen kleiner Video-Clips. Die waren total lustig! Im ersten Video hat Wilemijn „dokumentiert“, wie sie total hektisch und panisch einen Geburtstagskuchen für Roberta abholt, deren Geburtstag am Montag war. Zum zweiten Video haben Roberta und Willemijn Not that kind of girl gesungen. Im Video trafen beide als grüne Hexe Elphaba in verschiedenen Situationen aufeinander. Besonders lustig waren die Stellen, wo die eine Elphie die jeweils andere mit Fiyero, dargestellt von Anton Zetterholm, erwischt hat. Besonders nachhaltig im Gedächtnis geblieben, ist mir vorallem das „Sprachtausch-Lied“, Willemijn hat erst Niederländisch und dann Italienisch gesungen und Roberta genau umgekehrt.
Insgesamt war es ein sehr schöner und lustiger Abend, mit dem ein gutes Ziel unterstützt werden konnte.

Gestern war ich dann in Essen beim Konzert von Petter Bjällö und Claus Dam, unterstützt und veranstaltet von Philippe Ducloux. Das LUKAS, in dem der Abend veranstaltet wurde, ist eine Gaststätte, weshalb es keine richtige Theateratmosphäre gab. Die Zuschauer saßen an Tischen und konnten während des Konzerts Getränke bestellen und Essen für die Pause. An sich fand ich es sehr gemütlich dort, aber die immer wieder vorbeilaufende Bedienung hat schon etwas gestört. Ich kann verstehen, dass das LUKAS an den Veranstaltungen mitverdienen möchte, genervt hat es trotzdem.
Den Genuss des Abends konnte das dennoch nicht trüben. Petter und Claus haben ihr Konzert charmant und mit viel Witz gstaltet. Die ersten zwei Blöcke bestanden aus Musik von Cole Porter, der dritte Teil wurde aus einem Mix verschiedenster Lieder gestaltet. Ich bin dank den beiden jetzt auf jeden Fall ein kleiner Cole-Porter-Liebhaber, ich habe eine Weile gebraucht, aber jetzt bin ich von seiner Musik sehr überzeugt.
Ich freu mich schon auf die anderen Konzerte im LUKAS und ich hoffe, dass nochmal ein Cole-Porter-Abend von Petter und Claus in meinem Einzugsgebiet stattfindet.

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