Linie 1 – 10.03.2012, Filou Beckum

Nach gut zweieinhalb Monaten war ich also ein zweites mal im Filou. Ich kann gar nicht glauben, dass es so lange gedauert hat, bis ich die wundervollen Theaterproduktionen in meinem Geburtstädtchen entdeckt habe. Jedem, der in der Nähe wohnt, kann ich dieses Theater nur ans Herz legen, ich wurde bei beiden Besuchen ganz und gar überzeugt.

Dieses mal standen Beckums Jugendlichen als Stars im Mittelpunkt und entführten mit der U-Bahn Linie 1 ins Berlin der 80er Jahre. Die ersten Minuten fiel es mir noch ein bisschen schwer, aber dann bin ich doch noch recht schnell mit dem Stück warm geworden und kann nun sagen, dass es ein sehenswertes Musical ist. Die Musik ist zu einem großen Teil sehr eingängig und hat mir den ein oder anderen Ohrwurm eingepflanzt und auch die einzelnen Charaktere sind sehr interessante Persönlichkeiten, deren Erlebnisse ich gerne mitverfolgt habe. Sehr gut gefallen haben mir auch die „Multifunktionswürfel“, die mal als Bahnsteigwand, dann als U-Bahn-Sitz und sogar als Imbiss-Bude dienten. Ich liebe solche einfallsreichen Kulissen/Requisiten total, aber ich hatte ja schon bei Mary Poppins gemerkt, dass man im Filou sehr kreativ mit solchen Dingen ist.

Die jugendlichen Darsteller konnten vorallem durch ihre Spielfreude überzeugen. Es wirkt einfach ansteckend, wenn man merkt, dass die Leute auf der Bühne Spaß haben, dann macht das Zusehen gleich doppelt so viel Freude. Natürlich hat nicht bei jedem jeder Ton gesessen, aber bei so viel toller Energie verzeihe ich das gerne und außerdem war das Niveau für eine Amateurproduktion mit Jugendlichen sehr hoch (da habe ich selbst bei Profis schon mal schiefere Töne gehört…). Ich werde nicht auf alle 15 weiblichen und die 3 männlichen Akteure einzeln  eingehen, das würde zum einen den Rahmen sprengen und zum anderen habe ich eh den Überblick ein wenig verloren, da die meisten mehrere Rollen verkörperten. Erwähnen möchte ich aber diejenigen, die mir auch im Nachhinein noch positiv im Gedächtnis sind. Kenan Mehovic hat mich vor allem mit seiner Power überzeugt, er strahlte eine Souveränität aus, als sei er nur für die Bühne geboren worden. Ähnlich strahlend wirkte auch Merle von der Gentschenfelde, die so meinen Blick immer wieder gefangen hat. Beim Solo von Carina Brinkhaus hat leider die Technik versagt. Viel konnte man von ihrem Lied leider nicht hören, aber was man hören konnte, klang richtig gut und es ist sehr beachtlich, dass sie trotz der Technikpanne ganz normal durchgezogen hat. Und da fehlt jetzt zu guter letzt noch Rica Struckmann, die der Grund für diesen Besuch im Filou war. Eigentlich wollte ich ja besonders auf sie achten, aber in manchen Rollen habe ich sie erst beim zweiten, dritten Hinsehen gefunden. Das spricht wohl dafür, dass sie sehr wandelbar ist. Ich habe mich sehr gefreut, mal etwas mehr von ihrer Singstimme zu hören, die gefällt mir nämlich unheimlich gut.

Schade, dass es nur so wenig Vorstellungen der Linie 1 gab, ich hätte es mir gerne nochmal angesehen. Jetzt hoffe ich einfach, dass der und die ein oder andere bei einem neuen Stück im Filou wiederzusehen ist. Dann komme ich bestimmt mal wieder vorbei.

2 Kommentare

  1. Haii 🙂 über die Meinung freue ich mich Riesig ich bin Carina Brinkhaus die im Stück Linie 1 die Maria gespielt hat .. ja das mit der technik da habe ich mich selbst sehr erschrocken . da es 5 Minuten zuvor noch funktioniert hat. das fand ich sehr schade weil ich mein Solo Song sehr mag 🙂 Sind sie mit Rica verwand oder wieso waren sie wegen ihr im stück Linie 1 ? … ich finde es immer sehr interessant zu hören ob nur verwandte kommen oder auch einfach Leute die das stück sehen wollen LG Carina Brinkhaus

    1. Hey Carina 🙂

      du kannst mich ruhig duzen, dann komme ich mir nicht so alt vor 😉 Ja, dein Solo-Song ist wohl eins der schönsten Stücke aus Linie 1 und es tut mir für dich und um den Song immer noch leid, dass die Technik nicht wollte.
      Ich bin nicht mit Rica verwandt, ich bin eine von den Freunden aus Köln, die an dem Abend bei euch im Theater waren. Rica habe ich vor zwei Jahren irgendwann im Internet übers Musical-Thema kennen gelernt und dann haben wir festgestellt, dass wir beide aus Beckum kommen. Alles sehr lustig irgendwie 😀

      LG
      Melly

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