#rp15 – Eindrucksvolle Tage in Berlin

Wie schon vor zwei Jahren war ich auch in diesem Jahr wieder auf der re:publica. Beim letzten Mal habe ich es nicht auf die Reihe bekommen, noch darüber zu bloggen, das möchte ich in diesem Jahr besser machen.

Ich hatte mich wieder als Helferin angemeldet und so begann die re:publica für mich damit, die Besucher am ersten Tag mit Programmheften und Zeitungen zu versorgen und ihnen bei Fragen zur Seite zu stehen. Da ich mich direkt am Eingang positionierte, konnte ich wunderbar die vielen Leute beobachten, die den Innenbereich betraten, und schon in den ersten Stunden die Vielfalt der Besucher bewundern und genießen. Diese Vielfalt ist für mich – und wenn man sich andere Berichte ansieht, auch für viele andere – der besondere Spirit, der die re:publica ausmacht. Es ist unmöglich, hier die ganze Bandbreite an unterschiedlichen Merkmalen darzustellen, daher möchte ich mich auf etwas beschränken, das mir persönlich am Herzen liegt.

Viele der Besucher haben sichtbare Behinderungen, aber auch auf den Bühnen sind Menschen mit Behinderung und sogar im Rollstuhl nichts Ungewöhnliches. Auch das Publikum scheint das so zu sehen, denn man fühlt sich zu keiner Zeit wegen seiner Behinderung angestarrt oder ausgegrenzt. Die Organisatoren der re:publica sorgen für sehr gute Barrierefreiheit. Einige Beiträge werden mit Gebärdensprachdolmetschern oder Live-Untertiteln für Gehörlose übersetzt, Bühnen werden bei Bedarf oder dauerhaft mit Rampen ausgestattet und alle Bereiche sind stufenfrei befahrbar. Und dass ich bereits ein zweites Mal als Helferin angenommen wurde, spricht auch nicht zuletzt dafür, dass die Teilnahme von Behinderten in allen Bereichen der re:publica nicht nur gewünscht sondern auch gefördert wird. Dennoch bleibt für mich ein Wunsch (meckern auf sehr hohem Niveau, yeah!) hier offen: ich würde mich sehr über behinderte Speakerinnen und Speaker freuen, die über Themen gänzlich ohne Behinderungsbezug reden!

Ähnlich vielfältig wie das Publikum ist auch das Programm. Ich glaube, wirklich jeder kann hier Themen finden, die ihn interessieren. Die einen finden vielleicht ein paar mehr, die anderen weniger, aber es ist doch für alle etwas dabei. Da ich die re:publica aus rein privatem Interesse besuche, konnte ich mir eine bunte Mischung an Sessions ansehen, ohne einen Schwerpunkt auf einen Bereich zu legen und so reichten meine Session von Inklusion über Bildung und Gesundheit bis hin zu Interkulturellem, aber auch von der Partnerveranstaltung Media Convention habe ich mir etwas angesehen. Zuhause habe ich mir im Nachgang zur re:publica dann noch ein paar Mitschnitte von Sessions angesehen, die ich verpasst hatte. Einige Mitschnitte möchte ich euch empfehlen:

Allein an dieser ganz kleinen Auswahl wird schon deutlich, dass sehr viele Bereiche auf der re:publica von Bedeutung sind. Einer der Gründe, warum es so schwierig ist, jemandem kurz und knapp zu erklären, was die re:publica eigentlich ist. Die Organisatoren selbst nennen sie eine Konferenz, aber das klingt irgendwie staubig und steif und trifft für mich daher nicht den Charakter der Veranstaltung. Ich habe für mich irgendwann während der Veranstaltung beschlossen, dass ich sie eher ein Festival nennen würde, da es einfach auch ein reichhaltiges Rahmenprogramm gibt. Hier möchte ich die Live-Musik der Busker Diaries im Innenhof nicht unerwähnt lassen. Jeden Tag traten grandiose Berliner Straßenmusiker auf und spielten ihre Musik. Das ganze wurde wie ein Offline-Crowdfunding aufgezogen und gegen eine Spende konnte man verschiedene Dankeschöns erhalten. Eine sehr tolle Idee.

Zum Abschluss bleibt eigentlich nur noch eines zu sagen: Ich komme ganz sicher wieder! Sehr gerne ein weiteres Mal unterstützend als Helferin, aber sollte das nicht klappen, dann auch ebenso gerne als „normale“ Besucherin.

Ein Kommentar

  1. Das klingt ja alles sehr interessant. Ich hab jetzt auch mal kurz in die Videos reingeschaut, die muss ich mir bei Gelegenheit mal in voller Länge anschauen.
    Schön, dass du positive Erfahrungen machen konntest. 🙂

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